Reisebericht vom 06.März 2001 bis 30.März 2001

Trau den Weißen nicht

Brusque, den 25.Juni 1877


Itajai, den 17.Juli 1902 

Brutalen Geschäftemachern


WESEKE  D = BRUSQUE  BR                

Schon seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit dem Zusammentragen und den Auflistungen der Daten meiner Familie und Vorfahren. Hierbei kam mir der Gedanke, diesen Brief zu schreiben, da einer dieser Zweige nach Brasilien führt. Soweit ich es zur Zeit zusammenfassen kann, wurden meine Vorfahren mit dem Namen Weitenberg erstmals 1622 in Erle/ Raesfeld erwähnt. Um 1750 wurde dort ein Johan Henrich Weitenberg geboren. Er ist im heiratsfähigen Alter nach Weseke gezogen, und wohnte dort als Leibzüchter bei einer Familie Leiking.

Am 23 November 1785 heiratete Henrich Weitenberg Anna Christina Elisabeth Adelheid Fincke. Sie wurde geboren am 06 Mai1749 in Weseke, als Tochter der Eheleute Joan Wilhelm Fincke geb.1716 in Südlohn und Anna Elisabeth Gesing geb.1727 in Weseke. Informationen zu Ihrer ersten Tochter, Joanna Maria Christine Weitenberg sie war mit Johann Wenzel Holtkamp in Weseke verheiratet, habe ich noch keine.

Das zweite Kind Joannes Hendricus Wilhelmus Weitenberg, welcher mit Joanna Catharina Adelheid Wissinck in Weseke verheiratet war, hatten sieben Kinder. Die älteste, Christine Anna Maria Weitenberg heiratete am 29 Oktober 1850 den Weber Engelbert Vos geboren am 02. November 1820 in Beltrum-Eibergen ( NL ). Diese wanderten 1859 nach Brasilien aus. Leider ist mir bis jetzt noch unbekannt, wie und vor allem wo diese Familien in Weseke gelebt haben? Sie hatten vier Kinder, wovon eines schon vor Ihrer Abreise starb.

Mein Vater erzählte oft, dass es zu dieser Zeit hier in den Regionen wohl kaum etwas zu Essen gab. Das Getreide und Gemüse war in der Blüte erfroren. Es herrschte eine Hungersnot und der Staat tat wenig zur Förderung der Wirtschaft. Weitere Gründe mögen Arbeitslosigkeit infolge Überbevölkerung, unzureichende Löhne und Geldmangel gewesen sein. Die hier ausgeübte Leinenweberei und der Handel kam mit der Kontinentalsperre Napoleons fast zum Erliegen, und konnte sich nicht wieder erholen da die ersten Web- und Spinnmaschinen erfunden wurden. Ab 1830 wurde die Not noch größer durch Missernten und herumziehende Diebesbanden. In den Kirchenbüchern findet man in Postdampfschifffahrtdieser Zeit häufig den Zusatz, arm oder sehr arm. Zum Vergleich verdiente ein Tagelöhner nach der Missernte um die 30 bis 40 Pfennige täglich. Ein Scheffel Brotkorn, das waren 40 Pfund gleich 12,5kg Roggen, kostete über zwei Taler. Dafür musste ein  Tagelöhner länger als eine Woche arbeiten. Hinzu kam, dass für die Auswanderungen nach Amerika vieler Orts durch Agenten geworben wurde, da in Brasilien gute Arbeiter gesucht wurden zur Urbarmachung von Flächen und Grundstücken die Ihnen zugewiesen wurden. Sicherlich waren diese Gründe Hauptanlass dazu, dass auch die erwähnte Familie Engelbert Vos (39) mit seiner Frau Christina (38) und ihren drei Kindern, im Alter von acht, vier und einem Jahr sich 1859 auf den Weg ins „Gelobte Land“ machten, so wie tausend Andere.

 Eine Schiffsreise kostete von Bremen nach Brasilien um 35 Taler je Person ab 10 Jahren. 20 Taler für Personen von 1 bis zehn Jahren, nach einem Prospekt der Firma R.O.Lobedanz in Hamburg. Hinzu kamen die Kosten für das Auswandererkonsens von über drei Taler pro Person. Um diese Reise finanzieren zu können, wurde alles veräußert, was nicht unbedingt benötigt wurde. Oder sie borgten sich Geld von ihren Freunden. Wie viel Mut und Entschlusskraft die Auswanderer aufbringen mussten, die ihre Geburtsheimat mit einer fremden ungewissen Welt tauschten, können wir anderthalb Jahrhunderte später uns kaum vorstellen. Man musste zu Fuß oder mit Pferd und Wagen nach Bremerhaven reisen und dort den Segelschiffen sich anvertrauen, die den gefährlichen Stürmen und Wogen des Weltmeeres weit mehr ausgesetzt waren als die späteren Dampfschiffe. Manches Segelschiff fuhr voller Hoffnung in Bremerhaven ab und kam niemals in Amerika an. Es war eine Abreise ins Ungewisse für jeden Auswanderer, wenn ein Auswandererschiff, vollbeladen mit Menschen und Gepäck den Hafen verließ und Kurs auf Amerika nahm.

So läutete die Schiffsglocke der Heimat ein letztes Lebewohl zu, nachdem das ausfahrende Schiff vorher noch von deutschen Auswanderungsbeamten auf Fahnenflüchtige und Auswanderer „ ohne Konsens“ durchsucht worden. Die Auswanderer müssen sich aber sehr geholfen haben um ihre Bekannten ohne Erlaubnisschein in recht einfallsreicher Weise versteckt zu haben. So soll eine stillende Mutter einen Bekannten unter ihren weiten Röcken verborgen haben, als Polizisten das Schiff visitierten. Mit welchen Gefühlen werden sie von hier Abschied genommen haben ? Sie wussten genau, dass sie bei der Ausreise das Heimatrecht für immer verloren. Wie oft und wie viel werden sie während der langen Überfahrt gesungen haben um sich Mut zu machen. So wie folgendes, eines der wenigen noch bekannten Auswanderlieder aus der Zeit nach 1830.

nach obengroßes 3 Master Segelschiff

1. Jetzt ist die Zeit und die Stunde da;
wir fahren nach Amerika.
Der Wagen steht schon vor der Tür. 
Mit Weib und Kindern fahren wir.

2. Und kommen wir in Bremen an,
dann heißt es : Schifflein auf getan! 
Wir alle steigen getrost hinein
und denken: Gott wird mit uns sein.

3. Und wenn das Schifflein im Meere schwimmt,
dann heißt es: Brüder, angestrengt!
Wir fürchten keine Wasserfahrt
Und denken Gott ist überall.

4. Und kommen wir nach Baltimore,
dann heben wir die Hand empor
und rufen laut: Viktoria!
Jetzt sind wir in Amerika

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Vermutlich startete die Familie Vos die Fahrt mit einem Segelschiff von Bremerhaven aus. Ab der Gründung der Norddeutschen Lloyd 1857 fuhren von hier aus auch Dampfpassagierschiffe in Richtung Amerika. Segelschiffe fuhren noch wenigstens bis ein Jahrzehnt später. Eine solche Reise konnte 3 oder mehr Monate dauern. Bei dieser abenteuerlichen Reise kampierten pro Fahrt oft an die 250 Personen im Zwischendeck des Schiffes, wo auch noch die Koffer und Kisten untergebracht waren. Aus einem Werbeblatt von 1851 ersieht man, was die Passagiere teils zur Beköstigung bekamen, wie es an Bord der Segelschiffe üblich war, gesalzenem Ochsen oder Schweinefleisch, Erbsen, Bohnen, Grütze, Reis, Mehlspeisen, Sauerkraut, Kartoffeln, Pflaumen, Butter und so weiter... Bei den Zubereitungen hatten Passagiere den Schiffskoch zur Hand zu gehen. Es waren ganz bestimmt keine Luxusdampfer, teilweise mussten die Passagiere selbst für ihr Proviant sorgen. Während der wochenlangen Reise über den Atlantik hatten die Auswanderer auf den Schiffen schwere Stürme und lebensbedrohliche Krankheiten wie Cholera, Frieseln, Gelbfieber oder Röteln zu überstehen. Zudem hatten sie außerdem täglich mit der Seekrankheit zu kämpfen.

Nach meinen bisherigen Forschungen ist der Familienvater (Engelbert Vos) bei der Überfahrt gestorben und auf See bestattet worden. In den Einreisebüchern Brasiliens wird sein Name nicht mehr genannt.

erstehausFrau Christine Vos mit ihren 3 Kinder kamen am 10 Oktober 1859 in Brasilien an, in Itajai, eine Hafenstadt, welche nach dem örtlichen Fluss benannt wurde. Von hier aus sind sie, als Teil eines Transportes von Auswanderern dann den Fluss Itajai entlang 50 km Landeinwärts Richtung Brusque gereist. Ähnlich wie in den umliegenden Dörfern, wie zum Beispiel in dem 35 km entfernten Blumenau, zu damaligen Zeit gerade 17 Familien groß, heute cirka 250.000 Einwohner, wird es Ihnen auch wohl ergangen sein. Den Einwanderern wurde ein Stück Land zugewiesen, danach waren sie auf sich gestellt. Selbst die einfachsten Geräte soweit sie diese nicht mitgebracht hatten, mussten erworben werden. Mit Mut und sehr viel Fleiß machten sie sich an die Arbeit. So bauten sie sich zunächst einfache Stammhütten, welche mit Palmblätter abgedeckt wurden. Als später ein kleines Sägewerk mit Wasserantrieb gebaut wurde und Bretter und Balken geschnitten werden konnten, bekam jede Familie ihr eigenes Häuschen mit einem Garten.

Indigene mit Kind

Zu dieser Zeit war diese Region noch von den Ureinwohnern der Stämme „ Kaiganga, Xoklens und Botocus“ bewohnt, welche sich jahrelang gegen die „Weißen“ und die Fortschreitung der Kolonialisierung auflehnten. Nach und nach kamen immer mehr Europäer, viele auch aus dem Münsterland mit gecharterten Segel schiffen, über den Atlantik. Somit nahm die Zahl der Landwirte und Handwerker, welche sich an den Ufern der Flüsse niederließen, immer mehr zu. Allmonatlich mussten die benötigten Waren auf dem Fußwege vom Seehafen Itajai herangeschafft werden. Straßen und Wege wurden gebaut und das pflanzen von Obst und Gemüse in Angriff genommen. Mit Axt und Säge ging man dem Urwald zu Leibe, Stück für Stück wurde der Boden urbar gemacht. Um Sitten und Gebräuche der Heimat zu pflegen, traf man sich oft. Dann ließen Sangesbrüder deutsche Lieder erklingen. In einer solchen feuchtfröhlichen Runde waren die Sorgen und auch das Heimweh schnell vergessen.

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Trau den Weißen nicht über den Weg. Das sind Leute, die über den Blitz bestimmen, die ohne Heimat leben, die umherwandern, um ihre Gier nach Gold zu stillen. Sie sind dann freundlich zu uns, wenn sie uns brauchen, denn das Land, das sie zertrampeln, die Weiden und die Flüsse, über die sie herfallen, gehören uns. Haben sie einmal ihr Ziel erreicht, sind sie falsch und hinterhältig!".   - Rosa Borõro, 1913--

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Den folgenbr briefe xkl 5717den Brief schrieb Christine geb. Weitenberg an ihrem Bruder Wilhelm Henricus Weitenberg, meinem Urgroßvater.

Brusque, den 25.Juni 1877
Lieber Bruder und alle meine Familienmitglieder

Euer Brief vom 8. Juli 1876 habe ich erhalten, und gesehen dass Ihr alle noch gesund sind und in bedrängten Zeiten fortlebet. Nun sind deine Kinder schon, dass sie etwas verdienen können, aber was sind die paar Taler im Jahr, die brauchen sie ja für Kleider. Nun muss ich euch traurig mitteilen, dass mein geliebter Mann am 9. März 1877 nach einer monatlichen Krankheit auf den Tod wohl vorbereitet, sanft dem Herrn entschlafen ist. Nun bin ich allein mit meinem jüngsten Sohn, 14 Jahr alt, heißt Albert, und ein kleiner Johann, 4 Jahre alt, von meiner Tochter Christina. meine Deutschland Kinder sind alle verheiratet, es geht ihnen alle gut. Ich wohne in Brusque, habe ein Gasthaus „ Zum Adeller.“ Ich habe alles zu verkaufen was zu essen und trinken ist, viele Nachtherbergen, oft 30 bis 40 Personen, eine Dienstmagd habe ich zum Kochen und Waschen, die gebe ich jeden Monat 7 – 8 Millereis*. Wie wollte ich mich freuen, wenn ich deine Elisabeth bei mir hätte. Meine verheirateten Kinder hat mein Mann ausbezahlt, was ich habe gehört mir und Albert. Ich habe ein schönes Haus und vier kleinere zu Vermieten, von jedes Haus bekomme ich jeden Monat 10 Millereis. 1 000 Millereis habe ich auf Zinsen stehen, davon bekomme ich jedes Jahr 100 Millereis. Wir sind alle gesund und ich bin so dick, wie Ihr teuren Brüder und Schwestern mich noch nicht gesehen habt. Wir haben unser Porträt zum Bruder Josef geschickt, aber keine Antwort erhalten.

Nun will ich euch ein anderes Porträt schicken und erwarte bald einen dankbaren Brief darauf, nämlich schicke ich euch 75 Millereis, dass  wird nach euer Geld 50 Taler ausmachen, das kriegt Ihr durch einen Wechsel. Wenn Ihr könnt, kommt zu uns, ich und meine Kinder werden gut für euch sorgen, dass Ihr keine Not habet, könnt Ihr euch nicht helfen, dann lasse Elisabeth und Engelbert kommen, dass der nicht Soldat werden muss, wenn Ihr kommt haltet das Geld zusammen, so nicht so gebet meinem Bruder Josef 5 Taler, meinem Bruder Heinrich 5 Taler und zu Weseke lasset ein feierliches Hochamt halten für die Verstorbenen aus der Familie Weitenberg. Schreibt mir was meine Schwester Elisabeth macht, ist sie verheiratet? Hat Gertrud gut geheiratet. Wie geht es meinen Brüdern und Schwestern, seht Ihr schon alt aus, meine Haare beginnen zu bleichen. Wir würden sich gleich nicht kennen. Was arbeitet Ihr, das ihr etwas verdient und lernet die Knaben auch handwerken. Bruder Josef, Bruder Heinrich, Bruder Wilhelm wenn Ihr nicht kommet schicket mir eure großen Kinder und lasset sie sich in Europa doch nicht in die Armut verheiraten. Wenn sie hier sind und sie haben nicht Lust auf die Sole einzuarbeiten, will ich jedes ein Handwerk lernen lassen., was er will, was er braucht bezahle ich. Bruder Josef hat dein Heinrich gut geheiratet, dass du noch gut verpflegt wirst in deinem Alter. Ach wie gerne  möchte ich euch jeden einen schönen Rock oder Hose schenken von meinem Mann, die ich hier fremden Leuten geben muss, meine Söhne die können sich neue kaufen, die haben Geld dazu. Um euch habe ich oft mehr Kummer als um meine Kinder, wenn bei mir oft was im Überfluss ist denke ich so oft wenn das meine Geschwister hätten. Wenn Ihr Willens seit zu......

Hier ist der Brief abgebrochen, der andere Teil des Briefes ist leider verschollen.

So wie Christine hier schrieb ging es ihnen wirtschaftlich wohl alle recht gut. Der Brief war an ihrem Bruder Wilhelm Hendricus Weitenberg gerichtet, der 1828 in Weseke geboren wurde, verheiratet mit Elisabeth Einck aus Velen. Christine muss wohl ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Schwägerin Elisabeth gehabt haben, wenn sie so schreibt: „Wie wollte ich mich freuen wenn ich deine Elisabeth bei mir hätte.“  Von dem Porträt, welches sie erwähnt, habe ich leider bis Dato nichts finden können. Um so größer wurde meine Neugierde, etwas über diese Familie in Brasilien zu erfahren.

Aus einem weiteren Brief, den ich auch hier wiedergeben möchte, erfuhr ich eine Adresse.
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Itajai, den 17.Juli 1902 

Liebe Onkels und Tanten
Ihr wisset wohl nicht, dass meine Mutter und Schwiegermutter schon vor neun Jahren gestorben ist, so soll ich Euch schreiben. Ich habe schon zweimal Euch geschrieben, und noch keine Antwort erhalten, bis mein Vetter Sohn von Wilhelm  einen kleinen Brief erhalten habe, den Brief erhielt ich im Febr. 1902. Ich habe gleich Antwort geschrieben, wie es scheint habet Ihr keine Antwort erhalten.
Liebe Onkel und Tanten
Ihr habt mir noch nicht einmal geschrieben wie es Euch geht oder was Ihr machen tut, die Zeiten sind wohl auch bei Euch schlecht und wie ich in der Zeitung lesen tu, es ist bei uns auch nicht am besten, die Lebensmittel sind in niedrigen  Preisen, der Kaffee 15 kg 4 Mark, der Zucker 15 kg 2 Mark, der Sack Forita* 40 kg 2 Mark, der Sack schwarze Bohnen 60 kg 8 Mark, die Milhia Sack 6 Mark, die Bretter haben einen guten Preis.
Liebe Verwandte
Wenn Ihr mir schreiben tut so schreibt nach Itajai, da wohne ich vier km von da, ich habe da gekauft für 12000 Mark eine Ziegelei, ein Wohnhaus, schönen Pachthof für 60 Stück Vieh groß, ein Haus zu vermieten, große Wald. Oben in Brusque habe ich noch alles, drei km Land, eine Schneidemühle, eine Foritamühle, Zuckermühle, 4 Esel, 4 Pferde, Ochsen und Kühe um 30 Stck., zwei Häuser in Brusque zu vermieten, und habe erst noch ein Stück Land von der Regierung, da will ich noch eine Schneidemühle bauen. Nun  über Familienangelegenheiten, ich habe 11 Kinder, acht Söhne und drei Töchter. Johann und August sind verheiratet, Johann ist dreißig Jahre und August ist...(nicht leserlich evtl. ist Vater). Johann hat eine Schneidemühle allein für sich. August wohnt auf mein Land, wir sind alle Gott sei dank alle gesund, was ich auch von Euch hoffen werde, schreibt mir bald wieder. Nun will ich mein Schreiben schließen. Euch alle herzlich Grüßen Carlos Graf und Familie. Meine Anschrift ist: Carlos Graf, Brusque oder Itajai, Provinz St.Catarina, Brasilien

.......   Du mein Vetter Wilhelm von der Horst! Ich teile Dir mit Vergnügen mit, die Preise von Rio de Janeiro sind verschieden, man kann mit 50 – 60 – 80 Aloe fahren bis Itajai, Brusque liegt oberhalb, im innern. Du fragst was die Löhne sind. Das ist verschieden, und das Klima ist sehr gut, wer eine zeitlang hier ist dem gefällt es. Ihre Brüder können immer hier durchkommen, es kommen viele junge Leute von drüben den gefällt es recht gut, wenn welche von da kommen wollen so schreibe immer gleich.

Es grüßt Dein Vetter Carlos Graf.     ( er heiratete Johanna Maria Christina Vos, 
die Tochter aus erster Ehe mit Engelbert Vos)
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reis geld* Millreis = Milreïs ist eine alte brasilianische Währungseinheit, 1Reïs = 0,009 DM,  /  1 Milreïs = 9,20 DM = 4,70 €

 

Forita-Knolle


 * Forita: Hier ist bestimmt Farinha gemeint, eine Bezeichnung für Maniokmehl. Maniok ist ein Wolfsmilchgewächs und wird zur Stärkegewinnung angebaut. Aus den ca. 8 cm dicken und bis zu 90 cm langen Wurzelknollen wird nach dem auspressen, zermalen und rösten das so gewonnene Mehl vor allem zur Herstellung von Brot, Brei, Soßen, Suppen und alkoholischen Getränken verarbeitet. Die verbreitete Grundform des Maniokmehls ist die „ Farinha de Mesa“, die als unbedingtes Muss zu jeder Mahlzeit auf den täglichen Esstisch gehört. Farinha ist dem Paniermehl ähnlich, geröstet und in Butter oder Margarine gebraten, verwandelt sie sich in eine delikate Beilage zu Fleisch und Geflügel. Es war das Hauptgericht der Indianer. 

 

 

Es wir viel darüber geschrieben, wie es den Einwanderern ergangen ist. So gibt es auch viele verschiedene Meinungen und Berichte. Folgende las ich in der Münsterland Zeitung.


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Brutalen Geschäftemachern ausgeliefert.

Nicht selten vertrauten sich die Auswanderer Agenturen an die für sie sowohl die Schiffspassage regelten, als auch schon einBR-Contrakt Stück Land in der Neuen Welt bereit hielten. Wie groß mitunter die Enttäuschung ausfiel und welch hartes Schicksal den in die Hände skrupelloser Geschäftemacher gefallenen Familien bevorstand, lässt sich an folgender Beschreibung ablesen: „Haus Volmering, 11.September 1863. Es erzählte der Zimmermann Heinrich Niestegge aus Südlohn und gab Folgendes zu Protocoll. Am 8.October 1859 ging ich mit  meiner Frau und unserer Tochter über Winterswyk nach Antwerpen, um uns von dort aus nach Brasilien einzuschiffen. Auf der holländischen Grenze beim Zoll-Amt zu Kotten wurden wir von dem zu Winterswyk wohnenden Agenten Bollwerk im Empfang genommen, der uns auch bis Antwerpen begleitete. Schon auf dieser Strecke wurden wir von dem Bollwerk gehörig mitgenommen. Er hatte uns zwar versprochen, zu einem billigen Preise uns und unsere Habe nach Antwerpen zu schaffen, mussten jedoch bei unserer Ankunft daselbst pro Person 14 Gulden zahlen. Bei unserer Ablieferung an den Agenten Steinmann & Comp. Zu Antwerpen erhielt fünf Gulden als Vergütung. In Antwerpen gingen wir zu Schiffe und musste ich daselbst für die Überfahrt für mich und meine beiden Familienmitglieder 900 Franken berichtigen.

Für diesen Preis wurden wir nur über das Wasser geschafft. Beim Eintreffen in der Provinz Rio Grande de Sul musste für die Fortschaffung von diesem Orte nach Santa Maria da Soledade für jede Person noch 17 Wilreis (a 25 Sgr) bezahlt werden. Die Kolonie kostete bei gleich barer Zahlung 500 Wilreis, auf Terminzahlung aber 600 Wilreis......

Unsere Verpflegung auf dem Schiffe bei der Überfahrt war sehr schlecht. Der von Steinmann mit uns abgeschlossene Verpflegungscontract lautet günstig. Steinmann hatte aber auch mit dem Schiffskapitain eine Contract abgeschlossen, in welchem nur ein Drittel desjenigen aufgeführt stand, was wir nach unserem Contracte verlangen konnten.

Da es für die Gesellschaft besser auskam, so wurden uns die Lebensmittel nach dem mit dem Schiffskapitain vereinbarten Contract verabreicht. Die Kolonie, die ich antraf, bestand aus einem Wald und war es meine Aufgabe, dieses Holz niederzumachen und den Grund zu cultivieren. Die Bäume werden abgehauen. Der Stamm blieb in der Erde stehen, bis er von selbst verfaulte. Der abgehauene Stamm wurde verbrannt. Nach dem Verbrennen des Holzes wurde der Boden ohne dass er weiter bearbeitet war, bepflanzt. Hauptsächlich wurde das Land mit kleinen schwarzen Bohnen und Mais bebaut. Diese Fruchtarten bringen aber nicht soviel ein, dass man davon existieren kann, denn der Sack Bohnen wurde bei einem Transporte von 10 Stunden nur mit 1 Milreis bezahlt. Ein Sack enthält circa ½ Scheffel. In der Nähe der Colonie war gar keine Gelegenheit zum Verkaufe, ebenso konnte man in der Nähe nichts verkaufen.

Das was wir an Lebensmitteln ankauften, mussten wir zu dem höchsten Preise bezahlen. Es ist unmöglich, dass eine Kolonie im Besitze der betreffenden Person bleiben kann, dieses ist Seitens der Gesellschaft auch schon wohl berechnet und es enthält der Contract die Klausel, dass derjenige, welcher nicht auf der Kolonie wohnen bleibt und die übernommenen Verbindlichkeiten nicht erfüllen kann, außer der Entschädigung eine Strafe von 30 Prozent auf alle ihm gemachten Vorschüsse und weitere 25 Wilreis circa 70 Franken für jede Person der Familie zu zahlen. Es ist bei den hohen Zinszahlungen nicht möglich, dass die Kolonisten baares Geld erhalten, sie können sich daher auch nichts anschaffen und müssen fast ganz nackt bei der größten Hitze den ganzen Tag über arbeiten.

Wenn die dortigen Bewohner nach ihrer früheren Heimat schreiben, so bemerken sie nur das beßte, weil sie nicht den wahren Hergang schreiben dürfen, denn sämtliche Briefe werden vor dem Abgange aus Brasilien erbrochen und nachgelesen. An Handhebung der Ordnung auf den Kolonisten und in den Waldungen ist kein Gedanke. Der Stärkste ist der beßte, bei einem Totschlag entfernt sich der Thäter auf einige Zeit in die Waldungen und kommt dann frei zurück. Die Religion kann nicht ausgeübt werden, weil die Kirchen zu weit von den Kolonien entfernt sind. Den mit uns aus Südlohn ausgewanderten Personen geht es nicht besser wie es uns ergangen hat, wie würden gewiß mit ihren Familien zurückkommen, wenn sie nur etwa die Kosten zusammen bringen könnten.

Meine Frau und meine Tochter habe ich in Brasilien verloren. Das Begräbniß fand in der Nähe meines Hauses im Holze statt und wurde nur von meinem Nachbarn Hilfe dabei geleistet. Ein Geistlicher war nicht zugegen. Wenn die Auswanderer das sie treffende Loos im Voraus einsähen, so würde keiner Lust zur Auswanderung haben und kann ich nur jedem davon abraten.
                                                                                                         Gez. Heinrich Niestegge

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Wie dem auch sei.... unbeirrt versuchte ich irgendwie Kontakt herzustellen. Im Jahre 1964 hatte das mein Bruder Ludger schon versucht, da von Pater Bernado ein Bericht über die 100 jährige Ansiedlung in der Kirchenzeitung stand. 1978 stand ein Bericht von Pater Alois Hellmann in der Zeitung, auch zu ihm nahm mein Bruder Kontakt auf, leider kam es nicht zu dem erwarteten Erfolg. Durch viele langwierige Nachforschungen, unter anderen bei meiner Tante Adele Weitenberg, die Briefkontakt nach Brasilien hatte, hat mir weiter geholfen. Auch die Hilfe des Bekannten, Bernhard Wieskus, der Kontakt zur Familie Bläse in Itajai in Santa Catarina hat, war erfolgreich.

Ab 1996 hatte ich dann endlich erste schriftliche Kontakte, und die erste Hürde war überwunden. Nach und nach wuchs der Personenkreis, in Blumenau, Itajai, Brusque, Gaspar und in Sao Paulo mit denen ich Daten und Familiengeschichten austauschten konnte. Zunächst per Post. Das dauerte schon manchmal bis zu einem Jahr bis eine Antwort kam. Doch jetzt wo die Welt dank Internet geschrumpft ist, geht es manchmal schon in Sekundeschnelle.

Foto ChristineWie schwer es Christine wohl Anfangs gefallen sein wird, ohne Verwandte in einem großen, fremden, wilden Land zu leben, kann sich jeder denken. Nach Brusque, wo sie zusammen mit anderen Einwanderern hingewiesen wurden, besuchte sie häufiger mit ihren Kindern eine kleine Kapelle, um Trost zu finden. Hier lernte sie dann ein Jahr später den trauenden Witwer Martin Graf (47) aus Hambrücken in Baden kennen. Er reiste1860 mit  seinen fünf Kindern (19;17;12;10 und 3) ein. Seine Frau Anna Katharina Maria Rothardt (38) aus Oberhausen, ist noch bevor sie in Brasilien anlegten, von den Strapazen der langen Reise erschöpft, gestorben. Mitte Juni 1861 heiratete er Christine in Brusque, das Datum stimmt mit der Ankunft von Pater Fransisco Alberto Gattone überein, so das man annehmen kann, dass er die ersten Ehen in Brusque geschlossen hat. Im Mai 1863, gebar Christine (42) in dieser Ehe ein Sohn, welcher Albert getauft wurde Es war der erste „Graf“ in Brasilien.

Aufgrund eines Vertrages hatten die Kolonisten ein Recht auf eine Kostenbeihilfe. Diese betrug mindestens 30$000Reïs ( 270DM* ) aber höchstens 60$000 Reïs im Monat und war dafür gedacht, die Zeit von der Markierung des Landes, bis hin zur ersten Ernte zu überbrücken. Die Größe der zugewiesenen Flächen betrug damals 25 bis 30 ha. Da die Ländereien der reinste Urwald war und es an Geld fehlte um Werkzeuge zu beschaffen, konnten die Kolonisten abwechselnd, damit jeder die Möglichkeit hatte, für die Bezirksregierung in der Straßenbauabteilung arbeiten. Hier konnte gut verdient werden, es war aber auch die einzigste Möglichkeit. Wie die meisten Kolonisten so fing Martin auch mit der „Ausbeutung“ von Holz an, hiernach wurden Mais, Bohnen, Kartoffeln und Zuckerrohr gepflanzt. Die Landwirtschaft reichte um zu leben. Später wurde noch Tabak angebaut. Dieser konnte immer verkauft werden im Gegensatz zu den anderen Produkten.

Nach einem Erlass vom 16.10.1866 wird am 15.02 des folgenden Jahres an der rechten Seite des Flusses Itajai Mirim (klein) an dem Ufer der Aguas Claras die Kolonie „Prinz Don Pedro“ geschaffen. Bei dieser Gelegenheit kaufte Martin das Land mit der Nummer 12 in Porto Franko in einer Größe von 176.398qm. Zunächst zahlte Martin 556$000 Reïs an, den Rest der Schuld zahlte der Sohn Karl im Dezember 1907 zurück. So steht es in dem Buch der Schulden der Kolonie, welches sich heute im Besitz des Vereines „Freunde von Brusque“ befindet. Am Anfang war das Leben in Porto Franko nicht einfach. Probleme bereiteten irische Kolonisten. Sie waren wenig der Landwirtschaft, um so mehr dem Alkohol zugewandt. Nach Beendigung der Zuschüsse machten sie sich auf in andere Kolonien. Das Leben wurde besser, nachdem das Landwirtschaftministerium beschloss die Kolonie Prinz Don Pedro an Brusque anzuschließen, worauf zwei der Söhne aus erster Ehe, August und Karl, hier noch drei weitere Grundstücke erwarben. Karl nannte sich Carlos, er schrieb den Brief von 1902 und war mit Johanna Maria Christina, die Tochter aus erster Ehe von Christine Weitenberg aus Weseke und Engelbert Vos verheiratet. Gemeinsam hatten sie 13 Kinder.

Von dem Sohn aus zweiter Ehe, Albert, ist bekannt, dass er im Alter von 18 Jahren zusammen mit seinem Patenonkel nach Sao Paulo wanderte. Ohne Hab und Gut baute er sich seine Zukunft hier auf und stieg bis zum Direktor eines Kalkwerkes empor. Das einzigste Erinnerungsstück, was er mitnahm, war, wie ich erfuhr, eine alte Bibel. Hier in Caieiras, Sáo Paulo lernte er seine Frau Theresia Preschern  aus Wien kennen, womit er drei Kinder hatte.

Soweit, die Ergebnisse meiner Erforschungen in Santa Catarina, Brasilien.
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Tukan - Vogel
Mit der Zeit wurde mein Wunsch stärker nach Brasilien Kolibri - Vogelzu reisen. Kurzerhand entschloss ich mich und erzählte es meinem Bruder Ludger, der hiervon auch sehr begeistert war. So entschlossen wir diese Reise gemeinsam zu machen. Per Reiseführer, Internet und Befragungen machten wir uns sachkundig. Unser Ziel war klar, Brusque, Blumenau, Itajai  in Santa Catarina. Diese Städte liegen cirka 70 km nördlich von Florianopolis. Zudem wollten wir noch einige andere Sehenswürdigkeiten ansehen, wie Rio de Janeiro,  Foz de Iguaçu, Itaipu und Vila Vehla. Durch verschiedene Vorbereitungsgespräche lernten wir auch das Ehepaar Jahnke aus Bremerhaven kennen, welches uns ein gutes und günstiges Appartement in Brasilien, genauer gesagt in Balneario Camboriú, eine schöne Stadt direkt am Strand, anbieten konnte. Diese lag zudem örtlich günstig zu unseren geplanten Reisezielen. Da unsere Reise zeitlich begrenzt war, mussten wir viele Ziele streichen, die wir gerne noch besucht hätten. Wer weiß vielleicht ein anderes Mal    .................



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An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Frau Cordula bedanken, ohne Ihre Unterstützung wäre es wohl nicht zu dieser Reise gekommen.      Danke Cordula

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flaggebr

Reisebericht: 06.März bis 30.März 2001

Da es nach einer Reise sehr viel zu erzählen gibt, möchte ich einiges hier festhalten.

Varig FlugzeugAm Abend des 06.März wurden wir von unserem Bruder Josef zum Flughafen Münster Osnabrück gebracht. Von hier flogen wir mit einer Zubringermaschine der Eurowings nach Frankfurt. Hier stiegen wir in eine Boing 727. Mir kamen bedenken ob ein solch großes Objekt mit den vielen Leuten überhaupt fliegen kann, denn ich hatte noch nie vorher in einem solch großen Flugzeug gesessen. Nach ca.12 Flugstunden einer Geschwindigkeit von 870 km/h in 11900 Metern 

Höhe bei einer Außentemperatur von minus 60 C landeten wir glücklich morgens am 07.03. Ortszeit in São Paulo. Wir waren überwältigt von der Größe der Stadt, doch hierzu später mehr.Nach einem kurzen Zwischenstopp flogen wir weiter zu unserem ersten Ziel nach Rio de Janeiro. Hier standen ´zig Taxifahrer die lauthals um Kunden werben. Wir handelten einen Preis aus und fuhren zu dem zentral gelegenen Stadtteil Flamengo. Im Hotel Paisandu hatten wir für 2 Nächte a,33 US $ durch unseren brasilianischen Bekannten Herrn D. Bläse das Zimmer gebucht. Da unsere Zeit kurz bemessen war, haben wir nun Rio und die Wahrzeichen dieser Stadt besichtigt. Zuerst den Pãode Açucar, den Zuckerhut, die Kuppe lässt sich mit der Seilbahn in ca. 15 min. erreichen. Von hier oben haben wir die Stadt Rio de Janeiro in einem einenzigartigen Panorama überblicken können. Es war überwältigend eine solch riesige Stadt in allen Farben und Schattierungen zu sehen. Am nächsten morgen, am 08.03. fuhren wir mit der Zahnradbahn 3,7 km zum Gipfel des 710 m hohen Corcovados hinauf. Doch die letzten Meter mussten über Stufen erklommen werden. Auf dem Gipfel steht dann die 1931 erbaute 30 meterhohe Jesusstatue vor uns. Auch von hier aus kann man Rio mit seinen 8 bis 10 Mill. Einwohnern, aus der Vogelperspektive sehen. Hier bei einer Temperatur von 43 Grad und ungewohnter Luftfeuchtigkeit, bot eine Caipirinha eine hervorragende Erfrischung. Ein Getränk aus gestampften Limonen, Eis, Zucker und natürlich Pinga, den Zuckerrohrschnaps. Am Nachmittag ließ ich es mir nicht nehmen zur Copacabana zu gehen, welcher einer der bekanntesten Strände ist. Nach soviel Neuigkeiten schmeckte uns das Abendessen in einer Churrascaria besonders gut. Es ist ein Grillrestaurant besonderer Art.
ZuckerhutEs werden für ca 6 bis 12 DM je nach Ausstattung, Salate und Grillfleisch verschiedenster Sorten solange angeboten, bis man wirklich satt ist. Mir schmeckte das Cupim hervorragend. Es ist Fleisch aus den Höckern der Rinder. Beim Essen wird dort viel brasilianisches Bier getrunken welches ebenfalls hervorragend ist. Es ist mit unserem im Geschmack vergleichbar.
Am nächsten Vormittag, den 09.03. setzten wir unsere Reise mit der VARIG Brasil von Rio de Janeiro nach Foz de Iguaçu fort. Hier hatten wir für drei Tage die Pousada Evelina gebucht und waren angenehm überrascht für 10 US Dollar pro Tag eine solch gut ausgestattete Herberge mit Frühstück vorzufinden. Von der Chefin Evelina wurden wir sehr herzlich empfangen. Von hier aus fuhren wir mit einem Bus zu den in 15 Km entfernten größten und schönsten Wasserfällen der Welt. Sie liegen im drei Ländereck, Brasilien, Paraguay und Argentinien. Es ist einfach unbeschreiblich in welcher Schönheit und Größe sich diese Wasserfälle von über 4 km breite und mit über 280 Kaskaden präsentieren. Eine bezaubernde Welt in Nebel Gischt und Regenbogen. Unzählige Schmetterlinge und andere Exoten fühlen sich in diesem sehr feuchten Luftklima wohl. Man sollte auf sein Gepäck aufpassen, denn die dreisten Nasenbären verstehen es sehr schnell, dieses zu öffnen um nach Nahrung zu suchen. Einen noch schöneren Eindruck von diesem Naturschauspiel bekamen wir am nächsten Tag, von der argentinischen Seite aus. Mit einem Safari - Lkw fuhren wir durch den Nationalpark bis zum Ufer, von wo wir mit einem Boot bis zu den Gehstegen der Teufelsschlucht fuhren. Als Höhepunkt gönnte ich mir später eine Bootsfahrt bis direkt unter den Wasserfällen. Es war ein einmaliges Erlebnis und zudem eine herrliche Erfrischung.
Diesen Abend verbrachten wir in der gemütlichen Churrascaria Rafain, wo zu einem reichlichen Salatbufet mit vielen Grillfleischsorten eine Schau mit Folklore und Samba bis spät in die Nacht geboten wurde. 

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Das größte Wasserkraftwerk der Welt  ITAIPU - BINACIONAL

 

Morgens am 12. März fuhren wir mit dem Bus zu dem größten in Betrieb stehenden Wasserkraftwerk der Welt. ITAIPU. Diesen Namen hat man von einer kleinen Insel übernommen, welche vor dem Bau des Kraftwerkes sich hier in dem Paraná Fluss befand. Es bedeutet in der Indianersprache „Der singende Fels“. Der Staudamm ist 7760 m lang und 196 m hoch. Er wurde gemeinsam von Brasilien und Paraguay in der Zeit von 1975 bis 1984 erbaut. Mit seinen 18 Generatoren wird an die 90 Milliarden kWh im Jahr erzeugt.

Am Spätnachmittag setzen wir unsere Reise per Autobus nach Balneário Camboriú fort. Es war eine angenehme Fahrt in einem mit Klimaanlage und Schlafsitze ausgestatteten Reisebus. Es ist dort außer fliegen die einzige Reisemöglichkeit, da die Bahnstrecken in diesem Bereich nur dem Güterverkehr zugedacht sind. Nach 15 Stunden fahrt quer durch Brasilien kamen wir in dem 965 km entfernten Balneário Camboriú am 13.03. vormittags an. Während dieser Zeit gab es cirka alle 4 Std. in den Rodoviarias, den Busbahnhöfen, die Möglichkeit seinen Hunger oder Durst zu stillen. Hier in Balneário Camboriú suchten wir per Taxi das Appartement welches uns von den Bekanten angeboten wurde. Unsere täglichen Ausflüge und Erkundungen zu den Nachfahren Graf / Weitenberg unternahmen wir von hier aus.  

Da unsere Neugierde sehr groß war, erkundigten wir uns welche Busverbindung nach Brusque zu nehmen ist. Am nächsten Morgen den 14.03 nach dem Frühstück, fuhren wir mit dem Linienbus, der dort im Gegensatz zu hier sehr günstig ist, zu der 40 km entfernten Stadt Brusque, um die in dem alten Brief angegebene Adresse zu suchen. Nach mehrmaligen Nachfragen und einem längeren Fußmarsch hatten wir Erfolg. Die Adresse ist immer noch das Buchgeschäft, welches in den Brief erwähnt wurde. Der Inhaber ist heute der Urenkel, Eleutério Graf. Er selbst spricht nicht deutsch, aber mit seiner Frau Klara konnten wir uns verständigen. Sogleich nachdem wir uns Vorgestellt hatten, rief er seine Geschwister und Vetter telefonisch zusammen. Wir fuhren zu seinem Vetter Anivio Graf, er hat ein Immobilien Büro in Blumenau. Hier trafen wir auch Eleutérios anderen Vetter, Maurício Graf, mit dem ich schon per elektronischer Post Informationen und Daten ausgetauscht hatte. Wir wurden nach Blumenau zum Elternhaus eingeladen und waren sehr gespannt auf das Familientreffen.

Hier bei der Familie seines Bruders Salvino Graf mit Frau und Tochter, wo auch ihre 82 jährige Mutter, Bertha geb. Scharf wohnt, wurden wir sehr herzlich empfangen. Wir staunten nicht schlecht wie sie uns in Plattdeutsch empfing. Sie war noch niemals in Deutschland gewesen, das Platt hat sie von ihren Eltern gelernt. Auch den jüngste Sohn João Carlos Graf, er ist Anwalt,  lernten wir hier persönlich kennen. So gab es bei Kaffee, Kuchen, Brot und Butter sehr viel zu erzählen und die Zeit verging wie im Flug. Wir wurden am Abend von den Graf´s zum Appartement zurückgebracht.
Nach den vielen, wunderbaren Eindrücken bei der Familie Graf, verbrachten wir den nächsten Tag am Strand in Balneario Camboriú. Hier gibt es eine schöne Seilbahn, welche  hoch auf einen Berg führt. Dort befinden sich sehr schöne Parkanlagen und man hat einen Ausblick auf die Stadt Camboriú, noch beeindruckender ist dieser jedoch in der Abenddämmerung.

Zu der schönen, in einem Tal gelegene 250.000 Einwohnerstadt Blumenau fuhren wir am 16.03. Es ist eine, für brasilianische Verhältnisse, eine kleine Stadt. In den warmen Sommermonaten November und Dezember ist es hier fast unerträglich feuchtwarm. Die Stadt ist von Bergen umgeben und kein Lüftchen regt sich. Wir besuchten hier das Fritz Müller Museum und das Museum de Familie Colonial, wo von den ersten Einwanderern ausgestellt und berichtet wird. Auffallend viele Fachwerkhäuser, welche deutscher Bauart gleichen, sahen wir hier und ähnlich wie bei uns, werden hier traditionell jährlich das Oktoberfest und auch Schützenfeste gefeiert. Im Jahre 2000 feierte Blumenau sein 250 jähriges Bestehen, was uns nicht besonders alt vorkommt. Doch bemerkenswert ist der rasante Wachstum dieser und vieler andere Städte in einer solch kurzen Zeitraum. 
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An dem Wochenende ( 17./ 18.03.) wurden wir von Anivio und Renate Graf zu mehreren Übernachtungen nach Brusque eingeladen. Zunächst zeigten uns das Ufer des Itajai mirin (klein) von wo aus damals die Emigranten ins Landesinnere einwanderten. Hier in der Nähe zeigte er uns die Stelle mit den Namen der ersten Einwanderer. Dann besichtigten wir die Stadt mit dem schönen Rathaus. Zum Mittagessen wurden wir von den Beiden in der Churrascaria „Wanderndes Schwert“ eingeladen. Hier wird von einem Schwert welches von Tisch zu Tisch getragen wird, Gegrilltes angeboten. Wir ließen es uns gut schmecken. Sein Onkel, Otto Boos, begleitete und als Übersetzer. Er erklärte uns, wie wir nach dem Essen vor dem Schützenhaus standen, dass der Abend des Schützenfestes hier anders verläuft. Es kommen alle zusammen und es wird gemeinschaftlich reichlich gegessen. Weiter fuhren wir zum Friedhof. Dort zeigten sie uns das noch erhaltenen Grab mit der Grabplatteneinschrift von Christine geb.Weitenberg und Carlos Graf. Diese hatten den oben genannten Brief von 1902 geschrieben.

Mit Anivio, Renate, ihrer Freundin Wiltrud Geiger, Onkel Otto und Vetter Maurício fuhren wir dann zum Rande oberhalb der Stadt. Sie führten uns zu der Stelle, wo die in den Brief beschriebene Schneidemühle (Sägewerk) stand. Botu-vera so nennt sich der Ort, direkt neben einem kleinen Fluss, dieser wurde angestaut, so dass das Holz nach Itajai geflößt werden konnte. Leider war von dieser Schneidemühle heute nichts mehr zu sehen. Wir fuhren weiter zu Anivios „Paradies“ so nennt er seinen ausgiebigen Privatbesitz in den Bergen umgeben von unberührter Natur. Es gab sehr viel zu sehen und zu erzählen über Deutschland und unseren Familien, beim Abendessen in der Churrascaria „Schumacher“ in Guabiruba.

Am Mittwochmorgen (18.03) fuhren wir zu seinem Bekannten, dem Zahnarzt Morelli. Er besitzt ein „kleines“ Stück unberührte Natur von ca. 8 km2. Er war sehr sauer. Die Stadt will hier eine neue Straße hindurch bauen. Auch wir meinen, nachdem wir uns die wunderbare Natur mit einer fast unerträglichen Luftfeuchte angesehen hatten, es wäre sehr sehr schade wenn diese noch urwüchsige Natur vom „Fortschritt“ zerstört würde. Nachdem Anivio uns noch einige Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt hatte, auch das Haus seines Sohnes Alvino,  lud er uns zum Mittagessen ein. Hiernach verabschiedeten wir uns von Anivio, Renate, und Wiltrud. Mit Mauricio und Otto fuhren wir uns zu dem Haus, wo Carlos und Christina Graf gewohnt haben. Heute wohnt hier Mauricios Mutter. Dann besuchten wir Mauricios Familie, sie haben ein schönes neues Haus in Gaspar gebaut. Seine Frau Marina mit ihren drei Kindern warteten schon. Auch hier gab es bei Kaffe und Kuchen noch viel zu erzählen. Wir verabschiedeten uns am Abend, und Mauricio brachte uns zurück nach  Balneario Camboriú zum Appartement.

Am Montag 19.03. fuhren wir wieder mit einem Linienbus nach Itajai, dem Ort von wo aus die ersten Immigranten ins Landesinnere zogen. Itajai ist heute eine Hafenstadt mit über 90.000 Einwohnern, neben den Fischereihandel ist die Textilindustrie hier stark vertreten.

Anfangs im Bericht erwähnte ich die Familie D. Bläse, die wir hier in Itajai auch besuchten. Wir wurden herzlich empfangen und bewirtet. Herr Bläse ist mit seinen 79 Jahren noch sehr rüstig, er zeigte uns einige Sehenswürdigkeiten zu Fuß in Itajai. Er ist hier sehr bekannt und angesehen. Er hatte für die Abfertigung der Schiffe zu sorgen und betreute auch alle Kapitäne. So ließ er es sich nicht nehmen, uns den Bürgermeister vorzustellen, der uns kurz begrüßte, wir erhielten von Ihm eine Broschüre und T-Shorts von seiner Stadt. Anschließend zeigte uns Herrn Krischnegg ein guter Bekannter von Bläse, die Stadt von allen Perspektiven mit dem Pkw.

An den folgenden 2 Tagen machte ich einwenig Badeurlaub am Strand von Balneario Camboriú. Während dieser Zeit fuhr mein Bruder mit dem Bus zu dem Naturpark Vila Velha, zu den interessanten Steinformationen. Weiter machte er eine Fahrt mit der Urwaldeisenbahn von Curitiba nach Morretes, er war begeistert davon.

Am Wochenende, 24./ 25.03, waren wir eingeladen von Carlos Graf, er ist ein Bruder von Mauricio Graf. Um uns zu verständigen hatte er als Übersetzerin die Schwester Clea vom Orden der „Göttliche Vorsehung“ mitgebracht. Samstagmorgen fuhren wir gemeinsam im Wagen von Carlos nach Bombinhas, eine wunderschöne Landzunge. Dann weiter nach Porto Belo, wo Carlos in einer Fliesenfabrik eine angesehene Stellung hat. Über Land fuhren wir nach Perequê zu den dort bekannten Zuckerrohr - Schnapsbrenner „Pedro Alemão“. Nach der Besichtigung und Probe ging es weiter an der wunderschönen Küste entlang nach Tijucas. Hier konnten wir in einer alten Ziegelei mitverfolgen, wie Tonziegel teils noch in schwerer Handarbeit in kleinen Mengen hergestellt wurden. Gebrannt wurden sie in Rundöfen, welche noch mit Baumstämmen geheizt werden. Einige Kilometer weiter besichtigten wir einen mittelgroßen Bauernhof, eine Fazenda mit Namen „Farensha Edna“. In diesem Familienbetrieb wird Maniok angebaut, verarbeitet und auch selbst vermarktet. Zum Kaffe, wozu wir herzlich eingeladen wurden, bekamen wir „Wosko de maska“ das ist Brot aus Maniokmehl, es schmeckte mir gut. Auf der Heimfahrt   probierten wir noch dem frisch ausgepressten Saft des Zuckerrohres, es ist ein herzhafter süßlicher Saft. 
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 Am Sonntagmorgen zeigten Carlos und Sr.Clea uns die schönen Strände bis hinauf nach Florianopolis, Vorher fuhren wir zur Sonntagsmesse nach Barreios, wo ihr Neffe Pastor ist. Ich empfand diesen Gottesdienst sehr schön, wesentlich lockerer als bei uns. Nach der Messe fuhren wir über São João Batista nach Florianopolis, hier existiert, leider außer Betrieb, ein Dubel der berühmten „Golden Gate Bridge“. Neben den vielen Sehenswürdigkeiten konnten wir hier auch die gewaltigen Sanddünen besichtigen.

Auf dem Rückweg fuhren wir durch São Pedro de Alcãntara, den Geburtsort Sr.Clea. Hier an der 1829 erbauten und 1929 renovierten Kirche wo sie auch getauft wurde, stand eine Gedenktafel der ersten Einwanderer. Wie an so vielen Orten, so auch hier erinnern die Namen an deutsche Herkunft. Nachmittags besuchten wir die Bauernfamilie Hoffmann. Nach dem herzlichen Empfang erzählten sie, dass ihre Vorfahren aus Deutschland, dem Hunsrück, kommen. Dieser alte Hof hat noch viele sehenswerte Utensilien, unter anderen noch eine funktionstüchtige Sägemühle mit Wasserantrieb, und auch alte Destillationsgeräte zum Brennen von Zuckerrohrschnaps, wie es hier früher fast jeder machte. Es war sehr interessant dem alten Bauer zuzuhören und alles hier zu sehen. So verging sehr schnell die Zeit und wir mussten nachdem uns Kaffe und Gebäck von den Frauen angeboten wurde, die Heimfahrt antreten. Kurz vor der Abenddämmerung hielten wir in Biguaçu an um uns einen kleinen Eindruck zu verschaffen, wie hier in einem Reservat die Indianer heute leben. Auf dem Heimweg nach Balneario Camboriú verabschiedeten wir uns von unserer sehr netten Übersetzerin Sr. Clea Fuck. Erst spät am Abend kehrten wir zum Appartement zurück Hier verabschiedeten wir uns nun von Carlos Graf.

Am nächsten Tag genoss ich zum letzen mal hier die Sonne und das Meer. Carlos ließ es sich jedoch nicht nehmen uns Freitag den 27.03. nach Navegantes zum Flughafen zu bringen, von wo wir mit der VARIG nach Congonhas, ein Innlandflughafen in São Paulo flogen.

Nach dem Frühstück im Flugzeug, konnten wir bei wunderbarer Sicht viele Meeresfjorde sehen. Danach begann auch schon das Häusermeer. Häuser, für mich kaum vorstellbar, soweit das Auge reichte. Die Maschine setzte zur Landung an, immer niedriger auf die Häusern zu, und keine Landebahn in Sicht. Im letzen Moment, ich dachte wir krachen in ein Hochhaus, doch dann konnte man die dahinterliegende Landebahn sehen. Das ist Sao Paulo mit über 20 Mill. Einwohnern, ich hatte noch nie vorher ein solche große Stadt gesehen.

Im Flughafengebäude wurden wir mit einem Schild „Weitenberg“ von Rosmarie und Manoel Figueiredo schon erwartet. Rosmarie lernte ich vor der Reise schon schriftlich übers Internet kennen, sie ist eine Tante zu Anivio. Ihr Opa war damals nach São Paulo gezogen. Wir waren Neugierig wie und wo sie lebten. Nach einer herzlichen Begrüßung wurden wir zum Mittagessen in dem „Restaurante Sáo Francisco“ eingeladen. Hier in Sáo Paulo gibt es riesig große Restaurants mit live Musik und Kinderspielecken. 

Die hier lebenden Menschen haben kaum die Möglichkeit zum Wochenende aus der Stadt zu fahren. Sáo Paulo hat einen Durchmesser von cirka 50 km und bei einer sehr hohen Verkehrsdichte braucht man Stunden um hier herauszufahren. Nach dem guten Essen und Trinken fuhr Manoel uns an dem Volkswagenwerk vorbei, wo er vor Jahren als Verkäufer tätig war. Dann weiter zu ihrer Wohnung nach Santos, welche direkt am Atlantischen Ozean liegt. Hier in Ihrer schönen Wohnung unterhielten wir uns bis spät Abends. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wanderten wir mit Rosmarie am Strand von Santos, auf über 10 Km wunderbar bepflanzte Anlagen entlang. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass einige hier am Strand erbaute Hochhäuser derart in einer Schieflage versinken, dass sie abgerissen werden müssen. Manoel und Rosmarie fuhren uns nach vielen Sehenswürdigkeiten in dieser ältesten um 1530 gegründeten Küstensiedlung Brasiliens. Mit einer Zahnradbahn fuhren wir hoch auf dem 147 m hohen Berg "Monte Serrat". Wer die Zahnradbahn nicht benutzen möchte muss 415 Stufen erklimmen. Hier oben steht die 1603 erbaute Kapelle mit der wundertätigen Mutter Gottes von Monte Serrat. ( Nossa Senhora do Monte Serrat ) 

 Nachmittags gingen wir durch die Altstadt von Santos, wo wir unter anderen, das Prachtgebäude in dem die Kaffeebörsen statt fanden, besichtigten. Am 29.03.2001 der letzte Tag unserer Brasilienreise, begann mit einem ausgiebigen Bad im Meer, danach fuhren wir nach Sáo Paulo wo wir noch Heide Jakob, eine Freundin von Rosmarie kennen lernen sollten. Auch hier wurden wir herzlich empfangen. Gemeinsam fuhren wir nach Interlagos zu einem Restaurant an einem Stausee, wo wir zu gegrilltem Fleisch mit frisch gezapften Bier eingeladen wurden. Hiernach verabschiedeten wir uns von Manoel. Es war ein wunderschöner Aufenthalt in Santos, wir werden die herzliche Gastfreundschaft und Erinnerungen nicht vergessen. Heike und Rosmarie fuhren uns nun zum Internationalen Flughafen. Nach der Anmeldung hatten wir noch Zeit für einen "letzten Caipirinha". Mit einem wehmütigen Gefühl verabschiedeten wir uns dann von den beiden und dem schönen Land. Das Flugzeug deren Größe mir nun schon etwas vertrauter war, startete um 23:53 Uhr Richtung Heimat. Irgendwann in 11900 Metern Höhe versank ich im Schlaf. Nachmittags erfreuten wir uns bei klarer Sicht über den Pyrenäen und etwas später in den Alpen die schneebedeckten Berge sehen zu können. Nach der Zwischenlandung um 16:11 Uhr am 30.03.2001 in München flogen wir um 20:50 Uhr weiter mit einer kleineren Propellermaschine der Firma Eurowings nach Münster – Osnabrück. Wobei zwischen Brasilien und Deutschland 5 Stunden Zeitverschiebung eingerechnet werden muss. In Münster, wo uns unsere Familien sehnlichst erwarteten, endete um 22:15 Uhr die Brasilienreise. Tagelang durfte ich meinen Kindern von dieser Reise erzählen, und auch heute noch erinnere ich mich gerne an diese Reise und den Bekannt- und Verwandtschaften.

DANKE  © by georg weitenberg
rosmanludgeo

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